Der Feldhamster ist in der heuer erstmals öffentlich durchgeführten Wahl zum Tier des Jahres zum Gewinner gekürt worden. Er ist der einzige in unseren Breiten vorkommende Hamster und eine der meistgefährdeten Tierarten Österreichs. Bodenversiegelung, Naturraumverlust und die Intensivierung der Landwirtschaft setzen ihm zu.
Feldhamster leben – abgesehen von der Paarungszeit – weitgehend allein, sind zumeist dämmerungs- und nachtaktiv und halten für sechs Monate Winterschlaf. Mit dem als Haustier beliebten Goldhamster hat er wenig gemein. Die Körperlänge des Feldhamsters beträgt 20 bis 27 Zentimeter, die Schwanzlänge fünf bis sieben Zentimeter und er kann 200 bis 500 Gramm schwer werden. Sein Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich von Zentralasien über Osteuropa bis Deutschland und Ostösterreich.
Gar nicht mehr putzig sieht er aus, wenn er sein Drohverhalten an den Tag legt: Auf den Hinterbeinen stehend bläst er die Backentaschen auf, um größer zu wirken. Zusätzlich versucht er, durch Zähnefletschen, Fauchen und Knurren den Feind zu erschrecken, mitunter springt er Gegner sogar an. Dieser Überraschungsangriff rettet häufig sein Leben.
Nahrungsknappheit bedroht Feldhamster
Während der Feldhamster als Kulturfolger anfangs von der landwirtschaftlichen Intensivierung profitierte – Trockenlegungen schützten die Bauten vor Überschwemmung, größere Felder erhöhten das Nahrungsangebot -, leiden die Tiere laut Naturschutzbund heute durch die hocheffiziente Art der Ernte unter Nahrungsknappheit. Bewässerungen setzen Hamsterbaue unter Wasser. Auch die Verfolgung als Ernteschädling sowie der Verlust von Lebensraum durch Bebauung bringen ihn in Bedrängnis. Um die Bestände zu stabilisieren, sei es wichtig, Ausbreitungskorridore, Ackerraine, unbefestigte Feldwege und Brachen zu erhalten und neu zu schaffen.
Bodenverbrauch zu hoch
Österreich zählt zu den europäischen Spitzenreitern beim Bodenverbrauch. Jeden Tag verbrauchen wir etwa 12 Hektar natürliche Flächen – das sind 16 Fußballfelder. Nachhaltig wären 2,5 Hektar pro Tag. Äcker, Wiesen und Wälder müssen durch gezielten Bodenschutz erhalten werden. Für uns, für unsere nächsten Generationen und für das Überleben von Tieren wie dem Feldhamster.
Feldhamster-Sichtungen können auf der Plattform naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App geteilt werden, als Beitrag zum Artenschutz. (RED/APA)
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