Die Feinstaubbelastung in Österreich ist hoch. Im Vorjahr wurden die Richtwerte bei allen Messstellen überschritten. Uns Menschen macht das krank. Was hilft: Langsamer Auto fahren und wenn möglich ganz auf den Pkw verzichten.
2022 sind bei allen Feinstaub-Messstellen und bei 75 Prozent der Stickstoffdioxid-Messstellen in Österreich die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO überschritten worden. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Analyse vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Umweltbundesamt-Daten. Laut Europäischer Umweltagentur verursachte die Luftverschmutzung zuletzt 4.500 vorzeitige Todesfälle in Österreich.
Verkehr als wichtiger Hebel
Will man hier etwas ändern, muss man beim Verkehr ansetzen. Denn dieser kann einen großen Beitrag dazu leisten, die Luftverschmutzung zu reduzieren. Das Land Salzburg habe beispielsweise festgestellt, dass allein das kürzlich aufgehobene flexible Tempolimit 100 (IG-L Tempolimit) auf der Tauernautobahn (A10) den Stickoxidausstoß beim Pkw-Verkehr um 19 Prozent reduzierte. Inklusive dem nicht betroffenen Lkw-Verkehr brachte das flexible Tempolimit eine Reduktion um acht Prozent, was der Wirkung einer Gesamtsperre der Autobahn von knapp einem Monat entspricht.
„Die Gesundheit der Bevölkerung ist das höchste Gut. Deshalb ist ein Beibehalten beziehungsweise Einführen von niedrigeren Tempolimits wichtig, solange die Schadstoffbelastung über den Richtwerten der WHO liegt“, betonte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Höheres Tempo erhöhe nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern auch Reifen- und Bremsabrieb, den auch Elektroautos verursachen.
„Die Gesundheit der Bevölkerung ist das höchste Gut.“
In den Gemeinden und Städten kann durch Verkehrsberuhigung sowie mit einer Verkehrs- und Stadtplanung, die das zu Fuß gehen und Radfahren fördert, wesentlich dazu beigetragen werden, dass die Bevölkerung bei mehr Alltagserledigungen auf Autos verzichten kann. In Städten sind zudem auch emissionsfreie Lieferzonen wichtig, um die Luftverschmutzung durch Diesel-Transporter zu reduzieren, schlug der VCÖ vor.
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Mehr InformationenFeinstaub macht krank
Je kleiner die Feinstaubpartikel, umso gefährlicher sind sie. Langfristige Belastungen erhöhen unter anderem das Risiko für Herzinfarkt und auch Lungenkrebs. Für Kinder sind die Feinstaubpartikel sehr schädlich, weil sich ihre Lunge im Wachstum befindet und sie im Verhältnis zur Körpergröße mehr Luft einatmen. Stickstoffdioxid kann Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenschäden verursachen. Für mehr als die Hälfte der Stickoxid-Belastung ist der Verkehr verantwortlich, insbesondere Dieselabgase. (APA, red.)