Ab dem 25. September kann der Reparaturbonus wieder beantragt werden. Nach etlichen Betrugsverdachtsfällen mit gefälschten Rechnungen wird der Bonus nun direkt an die Kund:innen ausbezahlt. Nicht mehr an die Reparaturbetriebe. Ansonsten ändert sich nichts.
Erhalten und behalten
Verlängert man die Lebenszeit aller in der EU vorhandenen Waschmaschinen, Laptops, Staubsauger und Handys um nur 1 Jahr, spart das 4 Millionen Tonnen CO2. Dafür müsste man 2 Millionen Autos stilllegen. Das sind rund ein Drittel aller in Österreich zugelassenen PKW. Um Reparaturen wieder lohnenswerter zu machen, gibt es seit 2022 landesweit einen Reparaturbonus vom Bund. Damit soll die Kreislaufwirtschaft in Schwung kommen und Nachhaltigkeit gefördert werden. Bis zur Pause im Sommer wurde der Bonus über 670.000 Mal eingereicht und knappe 70 Millionen Euro Reparaturkosten gefördert. Insgesamt stehen bis 2026 rund 130 Millionen Euro zur Verfügung.
Hälfte der Reparaturkosten bis zu 200 Euro
Der Bund übernimmt 50 Prozent der Rechnung bis zu einem Betrag von maximal 200 Euro pro Gerät.
Gefördert werden:
- Elektro- und Elektronikgeräte, welche sich üblicherweise in privaten Haushalten befinden
- Geräte, die mit Netzkabel, Akku, Batterie oder Solarmodulen betrieben werden
Nicht gefördert werden:
- Autos
- Geräte, welche für die Inbetriebnahme nicht erneuerbare Energiequellen benötigen
- Geräte, welche Strom produzieren, jedoch nicht mit Strom betrieben werden
- Leuchtmittel
- Waffen
Neue Auszahlungsregel
Beantragt werden kann der Reparaturbonus von Privatpersonen schnell und unkompliziert auf einer eigens dafür eingerichteten Homepage. Voraussetzung ist ein Wohnsitz in Österreich. Nach etlichen Betrugsverdachtsfällen wird der Bonus künftig nicht mehr an die Betriebe ausgezahlt, sondern direkt an die Kund:innen. Diese nehmen den Bon wie bisher zum Betrieb mit, müssen die Reparatur künftig aber vorfinanzieren. Der Betrieb reicht den Bonus dann bei der Kommunalkredit ein, die das Geld direkt auf das Konto des Kund:innen überweist.
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Mehr InformationenReparatur schont Ressourcen
80.000 Tonnen Elektroschrott fallen jährlich in unserem Land an. Was kaputt geht, wird in unserer Wegwerfgesellschaft schnell und unkompliziert ersetzt. Gerade bei Elektroartikeln stehen die neuesten Modelle immer hoch im Kurs. Geht die Waschmaschine kaputt, kaufen wir eine neue. Streikt das Handy, freuen wir uns, einen guten Grund für den Kauf des neuesten Modells zu haben. An Reparatur denken wir mittlerweile oft gar nicht mehr. Kein Wunder, wenn die Reparatur der alten Waschmaschine schnell so teuer wird, wie eine neue aus dem Angebot. Zurück bleibt jährlich ein großer Berg Elektroschrott und eine sterbende Reparaturwirtschaft. Ressourcen werden verschwendet. Natur und Klima belastet.
Langlebige und reparaturfreundliche Produkte bevorzugen
Ganz unverständlich ist die Wegwerfmentalität aus der Sicht der Konsumierenden nicht. Oft ist es einfacher, Produkte zu ersetzen, als sie kostengünstig reparieren zu lassen. Die Industrie setzt wenig darauf, besonders reparaturfreundliche Geräte auf den Markt zu bringen. Sie sollen schließlich verkauft werden und das in immer kürzeren Abständen. Eine lange Lebenszeit ist dabei kontraproduktiv. Daher lohnt sich bereits bei Anschaffung ein Blick auf Reparaturfreundlich- und Langlebigkeit. Die Politik ist außerdem gefordert, dahingehend mehr globale Standards zu schaffen und die Hersteller stärker in die Verantwortung zu nehmen. Geräte müssen in Zukunft einfacher zu reparieren sein. Ganz egal, woher sie kommen.