Ein neuer Bildband zeigt, wie 17 europäische Großstädte aussehen könnten, wenn uns die ökologische Wende gelingt.
Wir Menschen haben Schwierigkeiten, uns die Zukunft vorzustellen. Zu viel abstraktes Denken ist gefragt, wenn wir uns ausmalen wollen, wie die Welt in 20 Jahren sein könnte. Vage Ideen einer besseren Welt haben wenig emotionale Durchschlagskraft. Auch deswegen ist es wohl für die Menschheit so schwer, angemessen auf die Klimakrise zu reagieren.
Die Kraft der Bilder
Worauf wir Menschen aber emotional reagieren, sind Bilder. Sie haben eine außergewöhnliche Kraft und können uns faszinieren. Und das machen sich die Autor:innen des Buches „Zukunftsbilder 2045“ zunutze. Stella Schaller, Lino Zeddies, Ute Scheub und Sebastian Vollmar haben sich Fotos von kargen Plätzen in 15 deutschsprachigen Großstädten hergenommen und zeigen den Leser:innen, wie diese Plätze im Jahr 2045 aussehen könnten. Damit wollen sie vage Ideen der Zukunft „sinnlich erfahrbar machen“.
Auch Wiens Zukunft findet sich im Buch
Bisher gibt es kaum fotorealistische Abbildungen einer möglichen positiven Zukunft. Wie sieht eine Großstadt aus, in denen Autos keine zentrale Rolle mehr spielen? Wie wirkt eine Dachlandschaft, die durchgehend begrünt ist? Wer durch den Bildband blättert, bekommt eine detaillierte Vorstellung davon. Auch Wien findet sich im Buch. So viel sei verraten: Der Wiener Donaukanal wäre 2045 kaum wiederzuerkennen, wenn es nach den Vorstellungen der Buchautor:innen geht.
Die gezeigten Innovationen existieren bereits
Die Zukunft, die im Buch in Bilder gegossen wird, ist keineswegs Science-Fiction. Im Gegensatz zu Hollywood zeigen die vier Autor:innen hier eine Welt, die realistisch ist. Viele der gezeigten Innovationen und Lösungen existieren bereits und werden im Buch näher beschrieben. Damit ist „Zukunftsbilder 2045“ eigentlich kein reiner Bildband, sondern auch ein Sachbuch.
Das Buch ist keine Anleitung, wie wir diese Zukunftsbilder Realität werden lassen. Aber das wäre auch zu viel verlangt. Die Autor:innen wollen uns motivieren, unsere Städte lebenswerter zu machen. Damit ist das Buch eine willkommene Abwechslung, denn positive Zukunftsvisionen sind selten geworden.
„Zukunftsbilder 2045“ von Stella Schaller, Lino Zeddies, Ute Scheub und Sebastian Vollmar ist 2023 im Oekom-Verlag erschienen.