Ernährungspyramide 2.0: Gesund und klimaschonend

Wie sollten wir uns ernähren, damit wir nicht nur gesund und fit zu sind, sondern auch das Klima schonen? Das zeigt uns eine neue Ernährungspyramide. Spoiler: Schon kleine Veränderungen helfen dem Klimaschutz.

Ein Schnitzel hier, eine Leberkäsesemmel dort und jeden Morgen ein Schinkenbrot. Wir Österreicher:innen sind wahre Fleischtiger. Pro Jahr essen wir rund 59 Kilogramm Fleisch. Damit liegen wir weltweit an der Spitze. Auch in Sachen Milchprodukten geht es in Österreich richtig zur Sache. Pro Jahr isst eine:r Österreicher:in rund 75 Kilo Milch, Joghurt und Co. Dazu kommen noch 23 Kilo Käse – das ist so viel, als würde man pro Tag zwei Käsebrote essen. Gesund und ausgewogen ist das nicht. Obendrein schadet diese Ernährung auch unserem Klima: Denn eine Ernährung, die zur Gänze aus tierischen Produkten besteht, ist ein echter Klimafresser, da die Tierhaltung einen hohen Bedarf an Land, Wasser und Futtermitteln verursacht. Aus diesem Grund hat der WWF die Wirtschaftsuniversität Wien beauftragt, eine neue Ernährungspyramide zu erstellen.

Die alte Ernährungspyramide: Fokus auf Gesundheit und Fitness

Abwechslungsreich, vollwertig und bunt sollte eine gesunde Ernährung im Idealfall sein. Klingt theoretisch sehr einfach, ist es in der Praxis aber oft nicht. Deswegen hat das Gesundheitsministerium im Jahr 2010 eine Ernährungspyramide erstellt, die uns als Orientierungshilfe für ein gesundes und fittes Leben dienen soll.

Die Pyramide ist nach einem Bausteinprinzip aufgebaut und besteht aus sechs Lebensmittelgruppen und einer Getränkegruppe. Die Stufen der Pyramide zeigen dabei an, wie häufig wir verschiedene Lebensmittel essen sollten. Je weiter unten ein Lebensmittel in der Pyramide steht, desto mehr und häufiger sollten wir es verzehren. Die Bausteine stellen auch die Anzahl der Portionen dar. Laut der Studie aus dem Jahr 2010 empfiehlt die aktuelle Ernährungspyramide, dass wir neben den täglichen fünf Portionen Obst und Gemüse sowie vier Portionen Getreide und Erdäpfeln auch täglich drei Portionen Milch und Milchprodukte konsumieren sollten. Pro Woche sollten wir zudem höchstens drei Eier und drei Portionen mageres Fleisch zu uns nehmen.

Das klingt eigentlich nach einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Wo liegt dann das Problem? Laut dem WWF richten sich die Empfehlungen der aktuellen österreichischen Ernährungspyramide zwar nach unseren körperlichen Bedürfnissen, überschreiten dabei aber die Belastungsgrenzen unseres Planeten. Das heißt, wenn wir weiterhin täglich Milchprodukte sowie massenhaft Fleisch konsumieren, schädigen wir unseren Planeten nachhaltig. Nur eine intakte Umwelt kann uns mit den notwendigen Ressourcen versorgen, die wir als Lebensgrundlage brauchen. Wie sollte man daher die Ernährungspyramide verändern?

Um sich klimafreundlich zu ernähren, braucht es nur ein paar Veränderungen. Dazu gehört vor allem Fleisch und tierische Produkte zu reduzieren. Was die Ernährungspyramide 2.0 noch empfiehlt, erfährst du hier.
Ernährungspyramide 2.0: Fokus auf Gesundheit, Fitness und Klima

Die Lösung sieht der WWF in einer Ernährungspyramide, die nicht nur unsere körperlichen Bedürfnisse berücksichtigt, sondern auch die ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Ernährungsgewohnheiten. Dazu gehört eine Reduzierung des Fleisch- und Milchkonsums, der Verzehr von saisonalem und regional produziertem Obst und Gemüse sowie der Kauf von Bio- und Fair-Trade-Produkten.

Die Ernährungspyramide 2.0 empfiehlt daher beispielsweise pro Woche höchstens eine Portion fettarmes, weißes Fleisch und rotes Fleisch maximal alle zwei Wochen. Milchprodukte sollten wir von drei Portionen auf eine täglich reduzieren und statt drei Eiern pro Woche nur noch eines essen. Nun stellt sich die Frage: Hat eine so kleine Veränderung überhaupt eine Wirkung?

Kleine Änderungen haben große Auswirkungen

Ja! Denn wenn sich alle Österreicher:innen an die Empfehlungen der aktuellen Ernährungspyramide halten würden, hätte das bereits enorme Auswirkungen auf den Ausstoß von Treibhausgasen. Dieser würde um 30 Prozent verringert. Die klimaschonende Version würde den Treibhausgas-Ausstoß sogar um 60 Prozent verringern. Ein Ergebnis, das aufhorchen lässt, da es zeigt, dass durch bewussten Konsum jede:r Einzelne von uns einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten kann. Damit auch kommende Generationen eine intakte Umwelt vorfinden.

Über die/den Autor:In

Linda Weidinger
Linda Weidinger
Linda hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie CREOLE an der Uni Wien studiert. Die letzten Jahre arbeitete sie als Journalistin und Social Media-Redakteurin. Ihr Ziel: Die Menschen aufzuklären. Ihr Traum: eine offene, tierliebe und tolerante Gesellschaft. Ihre Schwerpunkte: Gerechtigkeit, Klima- und Umweltschutz.

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