Das Erneuerbaren-Wärme-Paket liegt vor. Gasheizungen dürfen nicht mehr in Neubauten und der Heizungstausch wird gefördert. Ein Überblick über die wichtigsten Punkte.
Bis 2040 soll Österreich klimaneutral sein. Das heißt, Kohle, Öl und Gas haben ein Ablaufdatum. Sie schaden der Umwelt und machen uns abhängig von nicht-demokratischen und kriegführenden Ländern wie Russland. Alternative Heizmöglichkeiten wie Fernwärme oder Wärmepumpen können hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie sind klimafreundlicher und machen uns unabhängiger. Damit künftig stärker sauber geheizt wird in Österreichs Häusern und Wohnungen, kommt das Erneuerbaren-Wärme-Paket. Eine Milliarde Euro sind dafür im Budget für 2024 vorgesehen.
Neubauten künftig auch ohne Gas
Kohle- und Ölheizungen sind in Neubauten bereits verboten. Künftig dürfen auch keine Gasheizungen mehr installiert werden. Es macht keinen Unterschied, ob es sich um Einfamilienhäuser, mehrgeschossige Wohnbauten oder Betriebsgebäude handelt. Das Verbot gilt für alle neuen Bauvorhaben. Stattdessen sollen die Gebäude künftig unter anderem mit Wärmepumpen, Pellets und Fernwärme geheizt werden.
Umstieg wird gefördert
Für all jene, die eine Kohle-, Öl- oder Gasheizung zu Hause haben, soll der Umstieg finanziell erleichtert werden. Der Staat übernimmt bis zu drei Viertel der Kosten, die beim Heizungstausch anfallen. Je nach Heizung sind das zwischen 20.000 und 28.000 Euro. Für all jene Menschen, die wenig Geld haben, werden sogar bis zu 100 Prozent gefördert. So soll zum Beispiel auch eine ältere Frau mit niedriger Pension ihre Heizung tauschen können. Damit spart sie Energie und Geld.
Höhere Förderungen für Mietwohnungen
Damit Vermieter:innen die Kosten eines Heizungstausches nicht ihren Mieter:innen umhängen, werden die Förderungen für Mietwohnungen im mehrgeschossigen Wohnbau erhöht. Die Basisförderung beträgt je nach zentralem Heizsystem 45.000 Euro. Pro zentralisierter Wohnung kommen 4.000 Euro dazu und der Sanierungsbonus wird auf 300 Euro pro Quadratmeter verdreifacht.
Mehrwertsteuer für Sonnenstrom-Anlagen fällt
Gute Nachrichten gibt es auch für all jene, die zu Hause Sonnenstrom produzieren wollen. Für Sonnenstrom-Anlagen, die auf Wohnhäusern, Wohnungen sowie öffentlichen und für das Gemeinwohl genutzten Gebäuden errichtet werden, wird für die nächsten zwei Jahre die Mehrwertsteuer gestrichen. Das gilt für die Anlagen inklusive Zubehör. Dadurch muss man künftig keine bürokratischen Förderanträge mehr ausfüllen und auf das Geld warten. Man zahlt einfach gleich weniger.
Sanierungsbonus verdreifacht
Zudem soll so viel Energie und Wärme wie möglich in den Wohnräumen gehalten werden. Das heißt, Fenster, Türen, Wände und Dächer müssen dicht sein. Manche werden dafür ihr Haus oder ihre Wohnung neu dämmen müssen. Die Mittel für den Sanierungsbonus werden daher nun auf 300 Millionen Euro aufgestockt und damit verdreifacht.
Auch Wirtschaft profitiert
Mit dem Paket soll unsere Art zu heizen, klimafreundlicher werden. Die Kosten dafür müssen wir aber nicht alleine tragen, der Staat unterstützt uns dabei. Davon profitieren nicht nur Umwelt und Mensch, sondern auch die Wirtschaft. Denn wenn wir uns eine neue Wärmepumpe kaufen oder unser Haus neu dämmen, sind das wichtige Aufträge für Elektro- und Installationsbetriebe. Klimaschutz kurbelt so auch die Wirtschaft an und sichert Arbeitsplätze.
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